Healthy Building Movement war an diesem Projekt beteiligt. | |
Function | Schule |
Fertigstellung: 2015 | 2015 |
Fläche in m2 | 2.050 |
Beteiligte Parteien | C2C ExpoLab, Kristinsson, RO-groep, M3E, Brekelmans, Mertens Bouwbedrijf |
Adresse | Pastoor Opheijstraat 26, Venlo |
Website | dezuidstroom.fortior.nl |
Anlass
Untersuchungen haben gezeigt, dass ein durchschnittliches niederländisches Schulgebäude 38 Jahre alt ist, nicht zu den Zielen von Bildungseinrichtungen beiträgt und bis zu 80 % (!) der Schulgebäude die Luftqualitätsstandards nicht erfüllen.
Obwohl die Forschung an Kindern noch nicht abgeschlossen ist, hat sich bereits gezeigt, dass schlechte Luftqualität bei Erwachsenen das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit beeinträchtigt. Weniger Konzentration und mehr Krankheitstage sind die Folge. Deshalb war es für den Bauherrn Fortior äußerst wichtig, ein gesundes Schulgebäude zu schaffen, dass das Lernen und die Entwicklung der Kinder bestmöglich unterstützt.
Außerdem war Multifunktionalität wichtig: nicht nur eine Grundschule, sondern auch ein Kinderbetreuungszentrum und eine Funktion für die Nachbarschaft. Für die Zukunft ist es außerdem wünschenswert, dass das Gebäude je nach Bedarf verkleinert und erweitert werden kann.
Bauprozess
Der wichtigste Gestaltungsgrundsatz für die Grundschule „De Zuidstroom“ war die Schaffung einer gesunden Innenraumluft auf der Grundlage des „Fresh Schools-Standards“. Darüber hinaus waren die Erzeugung erneuerbarer Energie und die Verwendung gesunder und sicherer Materialien entscheidend.
Bei der Planung und dem Bau wurden die Gesamtbetriebskosten berücksichtigt, d. h. die Gesamtkosten für den Erwerb und den Besitz eines Produkts oder einer Dienstleistung während seines gesamten Lebenszyklus. Diese Cradle-2-Cradle-Ambitionen wurden im Rahmen des verfügbaren Budgets erreicht. Darüber hinaus sind die Betriebskosten während der Nutzung deutlich niedriger als bei einem herkömmlichen Gebäude, zum Beispiel in Bezug auf die Energiekosten.
Gesundes Gebäude
Luftqualität
In vielen herkömmlichen Schulen herrscht ein ungesundes Klima, das bei den Schülern zu Konzentrationsschwäche und einem relativ hohen Krankenstand führt. Vielen Besuchern des Südstroms fällt sofort das angenehme Raumklima auf. Es strömt ständig gereinigte Luft mit der richtigen Temperatur ein.
Das Schulgebäude erfüllt die Anforderungen der „Frisse Scholen“, einer staatlichen Richtlinie für das Raumklima und den Energieverbrauch in Schulen. Außerdem tragen zum Beispiel die grünen Wände zu einem gesunden Raumklima bei. Auch die textilen Luftkanäle tragen dazu bei, da sie aus gesunden Materialien bestehen und sich leichter auswaschen lassen. Normalerweise werden Luftkanäle nicht oft genug gereinigt, so dass sich Schmutz ansammelt und in der Luft bleibt.
Teppiche auf dem Boden halten Feinstaub zurück und haben daher mehr gesundheitliche Vorteile als Hartböden. Der Teppichboden verhindert nicht nur, dass Feinstaub aufgewirbelt wird, sondern beseitigt auch den Nachhall in den Klassenzimmern und Fluren. Dadurch ist er viel leiser als harte Böden. Ein Beitrag zur Konzentration der Schüler!
Andere Faktoren
Ein weiteres Instrument, das zur Konzentration beiträgt, ist die Decke. Sie ist mit Platten ausgestattet, die den Nachhall reduzieren und die Schallwahrnehmung optimieren. Isländisches Moos an der Wand in der Aula trägt ebenfalls nicht nur zum Raumklima, sondern auch zur Akustik bei.
Darüber hinaus ist das Schulgebäude so konzipiert, dass die Klassenräume flexibel genutzt werden können und auch für die Nutzung außerhalb der Schulzeit geeignet sind. Das Schulgebäude spielt somit eine wichtige Drehscheibenfunktion im Quartier.
Das begrünte Dach trägt zur Isolierung des Gebäudes bei. Da es bei Regenfällen als Puffer für das Abwassersystem fungiert, reduziert das Gründach den Hitzestress, indem es die Umgebungstemperatur senkt. Außerdem verlängert ein Gründach die Lebensdauer des Dachmaterials und fördert die Artenvielfalt. Außerdem absorbieren die Pflanzen auf dem Dach Feinstaub und Stickstoff aus der Luft und wandeln CO2 in Sauerstoff um, was die Luftqualität rund um das Gebäude verbessert.
Nachhalitgkeit
Das Gebäude erzeugt seine eigene Solarenergie. Die von den Sonnenkollektoren erzeugte Energiemenge ist auf einem Fernsehbildschirm in der zentralen Halle sichtbar. Die Daten des Energieertrags werden z. B. im Mathematikunterricht verwendet.
Viele Elemente im Gebäude bestehen aus recycelten Materialien und sind ebenfalls erneuerbar.
Schließlich gibt es einen biologischen Schulgemüsegarten, in dem die Kinder lernen, zu säen und zu ernten, sowohl für den Verzehr als auch für neues Wachstum. Die Schüler lernen, wie organische Abfälle im wahrsten Sinne des Wortes zu Lebensmitteln werden können und wie man diese frischen, selbst angebauten Produkte zu schmackhaften Gerichten verarbeiten kann. Auf diese Weise ist der Garten auch ein Lehrmittel zum Thema “Von der Wiege bis zur Wiege”.
Ergebnisse
Einige Zitate von Betroffenen:
“Es sieht so aus, als könnten sich unsere Schüler in dem neuen Gebäude besser und länger konzentrieren als die Schüler in den herkömmlichen Schulen. Wir erwarten, dass sich dies positiv auf die Leistungen unserer Schüler auswirken wird. Andere Schulen und auch andere Organisationen können davon profitieren. Außerdem ist es ein sehr angenehmes Gebäude, in dem man lernen und arbeiten kann. – Direktor Koen Kemps in Dagblad De Limburger
“Die Kinder sind ruhiger und gedeihen in dem ganzen Klima besser. Es gibt viel mehr Licht. Man merkt, dass die Umgebung anders ist als in der vorherigen Schule.” – Marij Gaal, Kindergärtnerin
“Es riecht viel weniger muffig und es ist viel frischer in der Schule. ” – Janne, Schüler
Die Kinder denken auch aktiv darüber nach, wie sie ihre Schule verbessern können. Ein Schüler wandte sich zum Beispiel an den Schulleiter, um eine bessere Mülltrennung zu erreichen. Sowohl das Schulgebäude als auch der angepasste Lehrplan tragen also zur Bewusstseinsbildung bei.